Das städtische Kinder- und Jugendreferat (KiJu) hat am Donnerstag, 17. Oktober 2019, zum dritten Mal zu einem Kinder- und Jugendhearing ins Mehrgenerationenhaus „Kapuziner“ eingeladen. Zum Hearing kamen 165 delegierte Schülerinnen und Schüler aus allen weiterführenden Rottweiler Schulen ab der 6. Klasse und den beruflichen Schulen des Landkreises zusammen.
„Uns ist wichtig, was Ihr uns Erwachsenen zu sagen habt. Darum haben wir das Rottweiler Jugendhearing auf die Beine gestellt“, so Oberbürgermeister Ralf Broß in seiner Begrüßung. Als erfolgreiche Jugendbeteiligungsprojekte nannte der OB beispielsweise den neuen Skatepark und eine Grillstelle bei der Dreher‘schen Mühle. Moderator Udo Wenzl sowie Daniela Krause und Herbert Stemmler vom KiJu gaben im Anschluss weitere Informationen zu Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche und zum Ablauf des Hearings. Neu war diesmal, dass die Schüler direkt vor Ort in den Austausch mit Experten treten konnten.
Insgesamt gab es acht Workshops. Für das Thema Radwegeplanung konnten mit Artur Rieger und Daniel Geigis zwei Vertreter der Kreisverkehrswacht gewonnen werden. Insbesondere jüngere Jugendliche fanden sich hier zum Austausch zusammen. Von den beiden Experten konnten sie auch viele Sicherheitstipps erfahren. Eine zweite Gruppe arbeitete am Thema Schülerbeförderung und Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV). Es wurden vor allem Fragen rund um Anschlüsse und Fahrtzeiten besprochen. Hierfür standen neben Bernd Pfaff von der städtischen Straßenverkehrsbehörde Frank Wiest und Ralf Jarecki als Vertreter des Stadtbusses Rottweil als Ansprechpartner zur Verfügung.
Viele interessierte Jugendliche fanden sich beim Thema Stadtentwicklung und Landesgartenschau ein. Auf einer Karte konnten Jugendliche Orte markieren, an denen sie sich gern oder weniger gerne aufhalten und Stephanie Siegel sowie Peter Jung-Teltschik von der Abteilung Stadtplanung ihre Ideen für Verbesserungen mit auf den Weg geben. Bereits beim letzten Hearing vertreten war ein Projekt für eine internationale Jugendbegegnung im nächsten Jahr. Die Veranstalterinnen Maria Sinner und Angela Gessler haben mit den Jugendlichen Ideen für die Gestaltung der Woche und auch verschiedenen Formen der Beteiligung im Rahmen der Begegnung besprochen.
Auf große Resonanz stießen die Themen Schule und Bildung. Viele Kinder und Jugendliche wollten sich mit den beiden städtischen Vertreterinnen Madeleine Schmid und Miriam Krumhard über ihre Vorschläge austauschen. Insbesondere die Themen Digitalisierung und die damit einhergehenden Vorteile sowie eine Ausweitung der Trinkbrunnen an den Schulen waren ihnen wichtig.
Das KiJu bot zwei weitere Workshops an: Jugendliche tauschten sich mit Anni Kluge über die Umsetzung eines regelmäßig geöffneten Schülercafés im Kapuziner aus. Mit David Schöller besprachen die Jugendlichen Möglichkeiten zur Entwicklung attraktiver Freizeitangebote. Ein weiterer Workshop mit den Vertretern der örtlichen Fridays For Future-Gruppe, Jonathan Dom, Sophie Orner, Nico Schaber und Ben Becker, befasste sich mit lokalen Möglichkeiten eines klimabewussten Verhaltens.
Ab 11 Uhr wurde das Hearing für die Öffentlichkeit geöffnet. Die Arbeitsgruppen präsentierten ihre erarbeiteten Ideen, Anregungen und Impulse. Hierbei stand vor allem der Dialog der Jugendlichen mit Bürgermeister Dr. Christian Ruf und mit den Gemeinderatsmitgliedern Monika Hugger und Pascal Schneider (beide CDU-Fraktion), Dr. Gerhard Aden (FDP), Frank Sucker (Grüne) und Reiner Hils (SPD/Forum für Rottweil) im Vordergrund. Fazit des Bürgermeisters im Namen aller Kommunalpolitiker vor Ort: „Wir sind begeistert, wie ideenreich und lösungsorientiert die Schülerinnen und Schüler mit den Experten diskutiert haben. Wir nehmen heute viele gute Anregungen mit.“
Bis zum nächsten Hearing können sich die Schülerinnen und Schüler in Arbeitsgruppen engagieren. Diese werden vom KiJu begleitet und unterstützt.